Design scheitert: 6 Hausentscheidungen, die Designer insgeheim hassen

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Innenarchitektur ist eine zutiefst persönliche Angelegenheit, aber manche Entscheidungen kommen professionellen Designern immer wieder als … unpassend vor. Von umständlichen Layouts bis hin zu fragwürdigen Materialien – bestimmte Trends signalisieren sofort geringen Aufwand oder schlechte Planung. Hier erfahren Sie, worüber Top-Designer in aller Stille zurückschrecken und wie Sie diese häufigen Fehler bei Ihnen zu Hause vermeiden können.

Tapezierte Akzentwände: Eine halbe Sache

Die Akzentwand – eine einzelne Wand mit einer anderen Farbe oder einem anderen Muster – ist beliebt, aber Designer Benji Lewis findet tapezierte Akzente besonders irritierend. Allzu oft fühlt es sich eher wie ein Budgetkompromiss als wie eine bewusste Designentscheidung an.

„Das deutet darauf hin, dass man es sich nicht leisten konnte, den ganzen Raum zu tapezieren, aber es sieht nicht cool aus“, sagt Lewis.

Eine einzelne tapezierte Wand kann dazu führen, dass der Rest des Raums kahl wirkt. Wenn die Tapete jedoch eine Geschichte erzählt oder einen starken Blickfang schafft, kann sie funktionieren. Der Schlüssel liegt in einem bewussten, wirkungsvollen Muster.

Generische Wandkunst: Der „Leben, Lachen, Lieben“-Effekt

Sarah Brady, eine andere Designerin, schaudert vor massenhaft produzierter Wandkunst mit klischeehaften Phrasen wie „Lebe, lache, liebe“ oder „In dieser Küche tanzen wir“. Diese Art der Dekoration wirkt gezwungen und es mangelt ihr an Persönlichkeit. Ebenso störend sind übergroße Uhren, die nur als Raumfüller aufgehängt werden.

„Es ist einfach zu erzwungen“, sagt Brady. „Und diese Uhren funktionieren normalerweise nicht einmal!“

In die Ecke gequetschte Betten: Ein klaustrophobischer Fehler

Innenarchitektin Lauren Farrell warnt davor, das Bett in eine Ecke zu schieben. Obwohl diese Anordnung in kleinen Schlafzimmern manchmal notwendig ist, entsteht ein beengtes, unbehagliches Gefühl.

„Es fühlt sich klaustrophobisch an“, erklärt Farrell.

Auch wenn der Platz knapp ist, lassen Sie Raum für Bewegung. Ein Nachttisch auf beiden Seiten ist ideal, aber auch eine Stehlampe kann den Raumfluss ausgleichen.

Schlecht skalierte Möbel: Der Wackeleffekt

Der Maßstab ist wichtig. Zu große Möbel beeinträchtigen die Raumkomposition. Lewis betont die Bedeutung präziser Messungen – von Sockelleiste zu Sockelleiste, nicht von Wand zu Wand. Ein häufiger Übeltäter ist der schlecht sitzende Teppich.

„Denken Sie an das Wackeln, wenn ein Fuß eines Beistelltisches auf dem Teppich steht und drei nicht“, sagt Lewis.

Auch Gardinenstangen und -längen sind entscheidend. Falsche Proportionen stören das Gesamtbild.

L-förmige Sofas: Asoziale Raumfresser

Lewis findet L-förmige Sofas verwirrend, besonders in Aufenthaltsräumen. Sie schaffen ungünstige Sitzordnungen, bei denen Menschen in die Enge getrieben werden und Gespräche schwierig werden.

„Wer wird in die Enge gedrängt und wie reden sie mit den Leuten, die sie festhalten?“ Lewis fragt.

Ecksofas eignen sich hervorragend für Fernsehabende mit der Familie, aber wählen Sie sie nicht aus Gründen der Platzersparnis – sie nehmen mehr Platz ein, als sie scheinen.

Shag- und Kunstpelzteppiche: Verkleidete Staubfallen

Für Farrell sind Zottel- und Kunstpelzteppiche reine Staubfänger. Es ist unmöglich, sie sauber zu halten, und das allein ist schon ein großer Nachteil.

„Sie scheinen unmöglich sauber zu halten!“ Sagt Farrell.

Entscheiden Sie sich stattdessen für Decken oder Kissen für eine kuschelige Textur. Diese sind leichter zu waschen und liegen nicht auf dem Boden, wo sich Schmutz ansammelt.

Das Fazit? Bei gutem Design geht es nicht darum, Trends blind zu folgen. Es geht um eine durchdachte Planung, den richtigen Maßstab und die Vermeidung von Abkürzungen, die nach geringem Aufwand schreien. Ein sauberer, wohlproportionierter Raum übertrifft immer erzwungene Gemütlichkeit oder faule Lösungen.